Unter dem Motto “Geheimbund oder weltoffene Gesellschaft? Die Freimaurer in Ingolstadt.” berichtete Radio K1 des Bistums Eichstätt über unsere Loge. In der Beschreibung des Berichtes ist folgendes zu lesen:
“Sie treffen sich regelmäßig hinter verschlossenen Türen, aber eigentlich haben sie nichts zu verbergen. Die Freimaurer sind keine Verschwörer, Revolutionäre oder gar Sektenmitglieder. Aber es haftet ihnen trotzdem das Image eines Geheimbundes an. Vielleicht, weil im Gegensatz zu einem Gottesdienst, nicht jeder, der möchte, an einem Freimaurer-Ritual teilnehmen kann. Melanie Arzenheimer hat sich auf die Spur der Freimaurer in Ingolstadt begeben und einen ehemaligen Meister vom Stuhl, also Vorsitzenden einer Loge getroffen.”
Was man nicht kennt wird immer unter Verdacht genommen! Ist es nicht so liebe Hörer? Ähnlich geht es hier mit Blick auf die sogenannten Freimaurer, die einstmals aus den mittelalterlichen Dombauhütten hervor gegangen und später sogar von den Nazis verfolgt wurden. Das Gerücht vom Geheimbund, von einer Sekte oder gar Revolutionären, die hinter verschlossenen Türen geheime Rituale pflegen, hält sich nachhaltig.
Sicher, so offen wie bei den Liturgien der Kirche geht es hier nicht zu. Eben drum so soll ein Blick hinter die Kulissen ein wenig Licht ins Dunkel bringen.
Melanie Arzenheimer traf sich dazu mit einem ehemaligen Meister vom Stuhl der Loge Ingolstadt.
Georg Ott: Wir wollen also die Welt verbessern, aber wir wollen niemanden in den Himmel bringen.
Melanie Arzenheimer: Deshalb ist die Freimaurerei auch keine Religion, sondern eine Lebensphilosophie, erklärt Georg Ott, der Alt- und Ehrenstuhlmeister der Ingolstädter Großloge [sic] Theodor zur festen Burg. In seiner Loge ist der Glaube Nebensache und doch:
Georg Ott: Wichtig ist es eigentlich bei uns, weil wir ja so Rituale haben, die sich immer auf biblische Geschichten beziehen, dass er einer Religion oder Denkart angehört, die die Bibel akzeptiert.
Melanie Arzenheimer: Umgekehrt hat die evangelische Kirche kein Problem mit den Freimaurern. In der katholischen Kirche ist die Angelegenheit komplizierter, denn hier gilt immer noch die Bannbulle aus dem Jahr 1738, die vom damaligen Papst Clemens dem XII. erlassen wurde. Wo kein Kläger, da kein Richter, meint Georg Ott, aber das funktioniert nicht immer!
Georg Ott: Wir hatten einen Bruder, der hat sich entschlossen Diakon zu werden bei der katholischen Kirche und er hat nicht verheimlicht, dass er Freimaurer ist. Und dann hat ihm die katholische Kirche in Eichstätt gesagt: Du musst bei den Freimaurern austreten.
Melanie Arzenheimer: An sich selbst zu arbeiten, um die Welt zu verbessern, das ist das Grundprinzip der Freimaurerei. Es gelten die Grundideale Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität.
In Ingolstadt treffen sich die Freimaurer in ihrem Tempel im Tor Heydeck, um sich auch darin zu üben diese freimaurerischen Grundsätze im Alltag umzusetzen. Weil die Tempelarbeit hinter verschlossenen Türen stattfindet hat sie schon immer zu wildesten Spekulationen Anlass gegeben. Doch schwarze Messen oder blutige Rituale werden hier nicht veranstaltet.
Georg Ott: Das Geheimnis ist eigentlich mehr eine Vertrauenssache. Wenn man in einem brüderlichen Gespräch sich öffnet, auch vielleicht dem Bruder seine Probleme erzählt, dann soll man das nicht an die Öffentlichkeit tragen. Und deshalb sind wir verschwiegen.